Wie man CO₂-Emissionen in der Kunststoffherstellung meldet und ESG-Konformität erfüllt
Autor: Dr. Magdalena Laabs
Kunststoff-verarbeitung Branche Experte | Rolbatch Akademie
Wie berichtet man CO₂-Emissionen in der Kunststoffproduktion am besten?
Wenn Sie ein Unternehmen in der Kunststoffverarbeitung führen, haben Sie es sicher schon bemerkt: Umweltberichterstattung ist längst nicht mehr nur ein Thema für Großkonzerne. Heute müssen auch kleine Verarbeiter von Kunststoffen CO₂-Daten liefern, um weiterhin Teil industrieller Lieferketten zu bleiben.
Selbst wenn Sie nicht offiziell unter die CSRD fallen, stehen Ihre Kunden unter dem Druck, Emissionen über ihre gesamte Lieferkette hinweg zu erfassen. Das bedeutet: Sie brauchen Zahlen – keine Vermutungen. Die Fähigkeit, CO₂-Emissionen in der Kunststoffverarbeitung zu berichten, entwickelt sich rasch zu einem Wettbewerbsvorteil.
Wie berechnet man CO₂-Emissionen pro kg Kunststoffprodukt
Unternehmen in der Kunststoffbranche werden zunehmend aufgefordert, den CO₂-Fußabdruck pro Kilogramm Produkt anzugeben. Zum Beispiel:
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LDPE (neu): ca. 1,9–2,2 kg CO₂ / kg
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LDPE (rezykliert): ca. 0,7–0,9 kg CO₂ / kg
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PP: ca. 1,6–1,9 kg CO₂ / kg
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PET: ca. 2,3–2,8 kg CO₂ / kg
Diese Werte hängen von der Produktionsmethode, dem Ursprungsland und der Energiequelle ab. Unternehmen, die diese Daten korrekt nutzen, können konsistente, prüfbare Werte liefern, die mit den ESG-Strategien ihrer Kunden übereinstimmen.
Wie reagiert man auf ESG- und Scope-3-Anfragen
Große Kunden – insbesondere aus der Automobil-, Konsumgüter- oder Verpackungsindustrie – erwarten mittlerweile von ihren Lieferanten, dass sie Scope-3-Daten liefern. Das betrifft auch Sie, selbst wenn Sie ein kleiner Verarbeiter sind.
Man sollte den Unterschied kennen zwischen:
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Scope 1 – direkte Emissionen (z. B. durch Heizung, Treibstoffverbrauch)
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Scope 2 – indirekte Emissionen durch eingekauften Strom
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Scope 3 – indirekte Emissionen durch Materialien, Transport, Verpackung, Abfälle
Die Verfolgung von Scope 1, 2 und 3 in der Kunststoffverarbeitung ist heute ein entscheidender Faktor für die Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens.
Wie berichtet man CO₂-Emissionen auf Basis lieferantenspezifischer Daten
Für effektives Reporting braucht man ein System. Das muss keine teure Software sein – ein Excel-Sheet oder ein spezialisierter Kalkulator reicht, wenn man diese Schritte beachtet:
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Materialarten und -mengen pro Charge erfassen (z. B. LDPE-Regranulat – 3 000 kg)
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Für jedes Material einen CO₂-Wert aus geprüften Quellen zuordnen (z. B. PlasticsEurope)
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Emissionen aus Stromverbrauch erfassen – kWh mit länderspezifischen Emissionsfaktoren multiplizieren
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Transportdaten hinzufügen – abhängig von Gewicht und Entfernung
Das Wichtigste ist die Konsistenz. Wenn ein Kunde zweimal fragt, muss die Antwort identisch sein.
Unternehmen, die unseren CO₂-Emissionsrechner für die Kunststoffverarbeitung nutzen, erhalten nachvollziehbare, logische Ergebnisse, die sich leicht gegenüber Einkaufsteams erklären lassen.
Wie man sich ohne Berater auf CBAM und CSRD vorbereitet
Man muss keine ESG-Berater engagieren, um mit dem Reporting zu beginnen. Man benötigt lediglich grundlegende Kompetenzen in folgenden Bereichen:
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wie man CO₂-Emissionen pro kWh genutzter Energie berechnet,
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wie man Rohdaten in Emissionswerte umwandelt,
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wie man Emissionsdaten für Audits oder Kundengespräche aufbereitet,
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wie man Berichtsformate an CBAM/CSRD anpasst.
Unser Training bietet videobasierte Lektionen, reale Beispiele aus Extrusion und Spritzguss sowie bearbeitbare Vorlagen für Ihre internen Unterlagen.
Wie man CO₂-Fußabdruckdaten in Lieferantenerklärungen integriert
Viele Unternehmen verlangen heute Lieferantenerklärungen mit Umweltdaten. Wenn Sie diese nicht liefern, gelten Sie als nicht regelkonform.
Wissen Sie:
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Welche Daten als ausreichend gelten
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In welchem Format sie erwartet werden
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Welche Genauigkeit verlangt wird
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Wie oft sie aktualisiert werden müssen
Deshalb haben wir einen Online-Kurs für Unternehmen in der Kunststoffverarbeitung entwickelt: Wie man CO₂-Emissionen berichtet – mit Videos, Arbeitsblättern und Beispielen für Lieferantenerklärungen.
ESG-Compliance ist heute eine Kundenerwartung – nicht nur ein regulatorisches Thema
Ob Sie Profile extrudieren, Flaschen im Blasverfahren herstellen oder technische Teile fertigen – Ihre Kunden erwarten, dass Sie Ihre Zahlen kennen.
Wenn nicht, wenden sie sich an jemanden, der sie kennt.
Und wenn Sie auf eine gesetzliche Verpflichtung warten, wird es möglicherweise zu spät sein.
CO₂-Reporting in der Kunststoffverarbeitung wird zum neuen Standard.
Kurs und Emissionsrechner für Unternehmen in der Kunststoffverarbeitung
Wenn Sie einen einfachen Weg suchen, Ihre Emissionen zu berechnen und Kundenanforderungen zu erfüllen, nutzen Sie unseren CO₂-Kalkulator, speziell entwickelt für Verarbeiter von Kunststoffen. Damit erfassen Sie Materialien, Energieverbrauch und Transportdaten – auch wenn Sie noch nie Emissionsdaten erfasst haben.
Für Unternehmen, die fundiertes Wissen zum ESG-konformen Reporting aufbauen möchten, bieten wir den umfassenden Online-Kurs: “CO₂ Emissions in Plastics Processing – How to Calculate, Report, and Reduce Them”. Der Kurs enthält:
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Video-Lektionen mit Beispielen aus der Produktion,
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Fallstudien aus Extrusion, Blasformen und Spritzguss,
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Vorlagen für interne und externe Dokumentation,
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und ein Hörbuch, das den gesamten Prozess Schritt für Schritt erklärt.
Auf dem Rolbatch-Blog finden Sie weitere Artikel zu folgenden Themen:
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wie man auf ESG-Fragebögen von Kunden reagiert,
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welche Pflichten Lieferanten unter CBAM haben,
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und wie Scope 1, 2 und 3 im industriellen Reporting zu verstehen sind.
Lesen Sie auch:
zum Thema CO₂-Fußabdruck, ESG und Nachhaltigkeit
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Von Dr. Magdalena Laabs
Kunststoff Verarbeitung Industrie Experte
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